Produktpiraterie

Die jüngsten von der Europäischen Kommission veröffentlichten Zollstatistiken belegen, dass Produktnachahmung und -piraterie weiterhin ein alarmierendes Bedrohungspotenzial in Europa aufweisen. Die Zollbehörden haben im Jahr 2006 rund 250 Millionen Artikel beschlagnahmt. Die Zahl der Zolluntersuchungen im Zusammenhang mit nachgeahmten Waren verzeichnete einen Anstieg auf 36.486. Die Beschlagnahmen von Fälschungen, die ein Gesundheits- und Sicherheitsrisiko bergen, stiegen ebenfalls an. Im Jahr 2006 wurden mehr als 2,7 Millionen nachgeahmte Medikamente und mehr als 1,58 Millionen nachgeahmte Kosmetika und persönliche Pflegemittel aus dem Verkehr gezogen.

Kosmetika, persönliche Pflegemittel, Medikamente und andere Waren, die die Gesundheit der Verbraucher schädigen, werden weiterhin in grossem Ausmass nachgeahmt. Die hohe Qualität der Waren macht es manchmal unmöglich, ohne technisches Fachwissen, diese als Fälschungen zu erkennen. Veränderungen bei den Betrugsrouten, die breitere Palette der kopierten Produkte und der Verkauf über das Internet machen die Arbeit des Zolls zu einer noch grösseren Herausforderung.

Weitere Informationen können Sie der Pressemitteilung IP/07/735 und dem MEMO/07/214 entnehmen.

Gemäß Artikel 8 der Verordnung (EG) 1891/2004 der Kommission müssen die Mitgliedstaaten der Kommission alle drei Monate detaillierte Informationen zu den von ihnen behandelten Fällen im Bereich Nachahmung und Produktpiraterie übermitteln. Es werden ausschließlich Waren mit Drittlandsursprung, die in Anwendung eines der in der Verordnung (EG) 1383/2003 des Rates festgelegten Verfahren beschlagnahmt wurden, in diese Statistiken aufgenommen. Außerdem muss vor ihrer Aufnahme durch Informationen der Rechteinhaber bestätigt worden sein, dass es sich tatsächlich um Fälschungen handelt.